Grefrath: Leben retten mit dem Kinderfinder

Manfred Wolfers jun. (l.) und Stefan Feld präsentieren den von der Feuerwehr empfohlenen Kinderfinder. Er kann im Fall eines Brandes Leben retten. Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Für einen Aufkleber, der Leben retten kann, wirbt die Feuerwehr Grefrath. Sie wünscht sich nicht nur Rauchmelder. Wer Kinder hat, sollte das mit dem Kinderfinder signalisieren.

Von Bianca Treffer

Er ist dreieckig, zeigt ein Kind und kann aufgrund seiner reflektierenden Beschaffenheit bei Dunkelheit und starker Rauchentwicklung gut gesehen werden. Die Rede ist vom so genannten Kinderfinder. Den gibt es eigentlich schon länger, aber trotzdem ist er nicht überall bekannt. Das möchte die Freiwillige Feuerwehr Grefrath ändern. Sie macht sich für den Kinderfinder stark. Der ist vom Feuerwehrverband Nordrhein-Westfalen zusammen mit der Provinzial-Versicherung entwickelt worden. Auch die Feuerwehr Köln hat zusammen mit der GVV-Versicherung einen gestaltet.

Beide Aufkleber verfolgen das gleiche Ziel: In einem Brandfall soll der Kinderfinder den Einsatzkräften signalisieren, dass sich in der Wohnung oder dem Haus Kinder befinden. Vor dem Hintergrund, dass Brandrauch nach oben steigt, bringen Eltern den Aufkleber im unteren Drittel auf der Außenseite der Kinderzimmertür an. „Kinder nehmen bei einem Brand oftmals eine Vogel-Strauß-Haltung ein und verstecken sich in ihrem Zimmer. Ein Brand ist für sie eine völlig fremde Situation. Sie reagieren mit Angst, und ihr Zimmer gibt ihnen Zuflucht. Sie machen dabei nicht auf sich aufmerksam, sondern bleiben ruhig“, sagt Stefan Feld, Oberbrandmeister vom Löschzug Grefrath. Für Feuerwehrleute ist es daher oft schwer festzustellen, ob sich noch Kinder in einem Gebäude befinden. Der Kinderfinder hilft hier. Bei einem Brand zählt jede Sekunde. Klebt ein solches Hinweisschild an der Tür, wissen die Einsatzkräfte direkt, dass es sich um das Kinderzimmer handelt.

 

Brandschutz ist Thema auch in Schulen

Auch für Grundschulen und weiterführende Schulen besteht das Angebot der Brandschutzfrüherziehung, wobei die Inhalte dem jeweiligen Alter angepasst sind. Bei solchen Gelegenheiten verteilen die Feuerwehrkräfte auch den Kinderfinder an die Eltern und greifen das Thema Rauchmelder immer wieder auf. Denn der kann im Falle eines Falles durch seinen Warnton bei Rauchentwicklung Leben retten. Sinn machen außerdem CO-Warner, die bei Kohlenmonoxid anschlagen. Kinder in allerletzter Sekunde aus einer brennenden Wohnung zu retten, haben die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath schon erlebt. „Der Fall in Oedt war seinerzeit knapp. Noch ein, zwei Minuten später, und alles wäre total verqualmt gewesen“, erinnert sich Grefraths Feuerwehrsprecher Edmund Laschet.

„Wir durchsuchen jeden Raum mit Akribie. Ein solcher Raum, von dem wir wissen, es ist das Zuhause eines Kindes, durchkämmen wir noch intensiver, da wir davon ausgehen, dass sich ein Kind dort versteckt hält“, erläutert Manfred Wolfers jun., Unterbrandmeister der Löschgruppe Mülhausen. Außerdem ist das Anbringen des Aufklebers für die Eltern die Gelegenheit, mit den Kindern über einen Brandfall und das richtige Verhalten zu sprechen. Das heißt Flüchten bei entsprechend freien Fluchtwegen, wobei niemals ein Aufzug benutzt werden darf.

Generell gilt bei versperrten Fluchtwegen: Zimmertür schließen, Türschlitze gegen den Rauch mit Bekleidung, Decken und dergleichen abdichten und lautstark auf sich aufmerksam machen. In Sachen Vorbeugung setzt die Feuerwehr Grefrath zudem auf Brandschutzfrüherziehung. Sie ist ein fester Bestandteil in den Kindertagesstätten. Die Feuerwehrleute besuchen die Einrichtungen und erklären den Vorschulkindern unter anderem, was es mit einem Rauchmelder auf sich hat, wie man sich in einem Brandfall richtig verhält und wie gefährlich es ist, mit Streichhölzern und Feuerzeugen zu spielen. Zudem wird über eine Telefonübungsanlage geübt, wie der Notruf abgesetzt wird, und die Kinder lernen Feuerwehrkräfte mit Atemschutzgerätschaften kennen.

Kinderfinder kann man sich kostenfrei bei jeder Freiwilligen Feuerwehr abholen.

Quelle: RP                  mehr Info

Feuerwehrübung auf der Schwalm in Niederkrüchten

Simulation eines Ölteppichs erfolgreich abgeschlossen

Am 23. Juli hat der Kreis Viersen gemeinsam mit den Feuerwehren aus Grefrath und Niederkrüchten eine Übung auf der Schwalm in Niederkrüchten durchgeführt. Dabei wurde ein Ölteppich auf der Schwalm simuliert. Ziel der Übung war es, das Öl aufzuhalten und abzuschöpfen.

Nachdem Kräfte der Feuerwehr Niederkrüchten in die Technik der Ölsperre eingewiesen wurden, kam diese zum Einsatz. Dabei waren Aspekte wie Fließgeschwindigkeit, Wassertiefe, Flussbreite und die Menge der Ölverschmutzung zu beachten. Die Übung verlief erfolgreich und ließ gleichzeitig für die Zukunft Verbesserungspotenziale erkennen. „Diese Übungen sind immer sehr wertvoll für uns, wir lernen nicht nur die Einsatztechniken besser kennen, sondern auch die Kameradinnen und Kameraden der Wehren“, sagt Rainer Höckels, Kreisbrandmeister. „Mein Dank geht an alle Beteiligten und den Schwalmverband für seine Unterstützung.“

Im Kreis Viersen gibt es die Flüsse Niers, Nette und Schwalm sowie zahlreiche Bäche und Seen. Bei einem Schadensereignis kann sich etwa Öl auf diesen Gewässern ausbreiten. Dieses muss schnell aufgehalten und abgeschöpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Dazu hält der Kreis Viersen eine Ölsperre vor, die von der Löschgruppe Mülhausen der Feuerwehr Grefrath kreisweit in den Einsatz gebracht wird.

Bei der Übung wurde kein umweltbelastendes Öl hinterlassen.

Quelle: Pressestelle Kreis Viersen

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